Abschiednehmen müssen ist ein Thema, das uns zeitlebens begleitet. Sprechen wir von Abschiednehmen und Sterben im Pflegeheim, so stehen dabei alte bis sehr alte Menschen im Mittelpunkt. Für sie ist dieses Thema ein Teil ihres Alltags geworden. Abschiednehmen von körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Abschiednehmen von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten, Abschiednehmen vom vertrauten Zuhause. Der eigene Sterbeprozess ist dabei die letzte Phase in einem mehr oder weniger langen, mehr oder weniger bewusst gelebten Abschiedsprozess.
Mit der Gestaltung solcher Prozesse befasst sich die Abschieds- und Sterbekultur. Sie hat viele Facetten und Aspekte. Jeder Mensch und jede Situation ist verschie- den – ebenso persönlich und individuell ist das Abschied- nehmen und Sterben. Wenn Menschen mit Menschen in einem Pflegeheim zusammenkommen – die einen als Bewohnerinnen, die anderen als professionelle Betreuende, die dritten als Angehörige – und konfrontiert werden mit existenziellen Situationen wie Leiden, Abhängigkeit, Endlichkeit, Sterben und Tod, dann ist das für alle Beteiligten, insbeson- dere auch für die Angehörigen, eine Herausforderung. Abschied, Sterben, Tod und Trauer gehören zum Leben.
Es gibt keine Mittel, sie einem betroffenen Menschen abzunehmen, aber das jeweilige Lebensumfeld kann es ihnen leichter oder schwerer machen. Eine Institution kann Abschied, Sterben, Tod und Trauer bewusst Raum geben. Sie kann eine Kultur entwickeln und leben, die Bewohnerinnen, Betreuende und Angehörige ermutigt, auf ihre je eigene Weise Abschied zu nehmen und ihre Trauer zu leben. Sie kann sich dafür einsetzen, dass die notwendigen Rahmenbedingungen…
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Sterbekultur im Akutspital