Die erste Begegnung, die ich in meinem Leben mit dem Tod hatte, war wohl die traurigste, obwohl ich an sie eigentlich keine Erinnerung mehr habe. Ich war noch keine drei Jahre alt, als im Dezember 1968 meine Schwester Monika starb, zwölf Tage vor Weihnachten und nur eineinhalb Jahre nach ihrer Geburt – "Multiorganversagen infolge schwerer Entzündungen". Das hörte ich unlängst wieder, als die Todesursache des ersten österreichischen Corona-Toten bekannt gegeben wurde. Der Erste! Tot! Es klang, als wäre das Unerhörteste überhaupt passiert. Unerhört nämlich, dass ein Mensch überhaupt sterben kann. Der Tod, den wir so gerne aus unserem Leben schaffen wollen, meldet sich auch bei uns Meisterverdrängern wieder zurück.
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